Der Chemiker-Club
In den 80er Jahren begannen Studenten des ehemaligen Industrie-Instituts, die damals das Wohnheim H.-Heine-Str. 13 bewohnten, im Keller Clubräume einzurichten. Es entstand der Clubraum mit Bar, der als Bergwerksstolln ausgbaute Kellergang und das Steigerzimmer. Während der Clubraum mehrfach umgebaut und renoviert wurde, blieben Stollngang und Steiger bis zum Rückbau im Rahmen des Umzugs in die Neue Mensa weitgehend unverändert.
Die Räume wurden nach der Wende von einigen Chemiestudenten um Thomas Brehmer übernommen, um sie für die Fachschaft Chemie zu nutzen. Sie wurden unter der Bezeichnung »Chemikerclub« bekannt. Für die Weiterführung des Barbetriebes war aber die Schaffung geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen erforderlich. So wurde am 18. Dezember 1990 der Verein »Fachschaft Freiberger Chemiker e.V.« gegründet.
Im Wintersemester 1990/91 wurde ein zweiter Clubraum mit Bar eingerichtet. Dies geschah vor allem in Vorbereitung der Bundesfachschaftstagung Chemie, die im Frühjahr 1991 in Freiberg stattfand.
Der Club erfreute sich großer Beliebtheit - nicht nur bei den Chemikern - auch bei vielen anderen Studenten. Und das, obwohl es damals weit mehr Studentenclubs gab als heute: Geoklub, Tropicana (ISK) und SBW-Club in der Winklerstraße, ETH, Zwischendecks im WGS und die Alte Mensa. Außerdem gab es noch die Schwemme (Neue Mensa), zwar kein richtiger Studentenclub, aber gern und viel von Studenten besucht.
Im Wintersemester 1992/93 wurde der Clubraum vergrößert und renoviert. Möglicherweise war diese Umbauphase auch Ursache für die Flaute ab 1993. Es gab zwar gut besuchte Barabende und die beliebte Musikfete, aber die Disco wurde nicht wie früher angenommen. Es mangelte wohl auch an Nachwuchs, der neue Ideen durchsetzt.
Mit der Restaurierung der Wohnheime in der Winklerstraße setzte 1994 in Freiberg das große Sterben der Wohnheimclubs ein. Die Leute des Geoklubs fanden schließlich 1995 in den Räumen des Chemikerclubs eine neue Heimat. Dies gab dem Clubleben neue Impulse. Auch das Publikum änderte sich. So kamen unter anderem durch den Studiengang BWL viele neue Studenten nach Freiberg. Die Dienstagsparty entwickelte sich zu einer festen Institution.
Inspirierend waren auch die Kontakte zu Leuten von der »Alchemistenfalle Merseburg«, die mit ihren Vorschlägen und Erfahrungen den Chemikerclub tatkräftig unterstützten. Der Club sollte mehr machen als Barabende und Disco. Das Frühlingsfest und das Sommerfest des Geoclubs entwickelten sich zu Großveranstaltungen. 1995 gab es die erste Semestereröffnungsparty in der Neuen Mensa mit der Folkgruppe »Wacholder« und den »Hot Rods« aus Merseburg als Live-Acts. Ein weiterer Höhepunkt war die 36-Stunden-Party zum 6. Clubgeburtstag 1996 mit den 6x6-Clubcharts.
Im Dezember 1995 erfolgte auch die Umbenennung in »Chemikerclub Freiberg e.V.« und gleichzeitig eine Anpassung von Zweck und Ziel des Vereins. Nicht mehr die Fachschaft Chemie stand im Vordergrund, sondern die Bereicherung und Förderung des Studentenlebens und der studentischen Kultur.
Nachdem die Zusammenarbeit mit dem Geoklub seit 1995 auch in organsatorischer Hinsicht vertieft worden war, kam es folgerichtig am 12. Januar 1999 zur Fusion zum Studentenclub »ErdAlchimisten Freiberg« e.V.
(von Ole, mit Dank an: Larry und Heiko für die aufschlußreichen Gespräche sowie an Pimpf, A-Thomas und andere für zahlreiche Korrekturen und Vorschläge, ebenso an Janet für jüngste Verbesserungsvorschläge)